12. Dezember 2023
Die Krise im Projekt
Immer wieder kommt es vor, dass Projekte in Schieflage geraten. Daraus kann schnell eine Projektkrisewerden. Wird die Krise in dieser Situation konkret benannt, kann dies die Legitimation für Veränderungschaffen. Mit der professionellen Beratung einer Expertin für Projektmanagement und Coaching können besondere Maßnahmen und grundlegende Veränderungen eingeleitet werden. Die Projektkrise kann so auch die Basis für einen Neustart bilden.
Kennzeichen einer Projektkrise
Doch was genau bedeutet Bewusstsein im Projektmanagement? Hier kann man sich ein Beispiel an der Natur nehmen. Die Kirsche wächst nicht schneller am Baum, wenn man Druck macht oder sie antreibt! Man kann jedoch den Boden aufbereiten, Wasser geben, Nährstoffe sicherstellen und auch eine unterstützende Form zum Beispiel mittels Aufmerksamkeit schenken. So kann die Frucht besser wachsen und wird voll in Geschmack und Größe.
Entsteht während eines Unternehmensprojekts ein unkontrollierbares Problem, für das die gängigen Problemlösungsmaßnahmen nicht greifen, spricht man von einer Projektkrise. Unter Umständen kann diese nicht nur den Projekterfolg, sondern das ganze Unternehmen gefährden.
Grundsätzlich wird das Risiko als mögliche Gefährdung sowie das Problem als eingetroffene Gefährdung strikt von der Projektkrise abgegrenzt - denn die Auswirkungen einer Projektkrise sind stets existenziell und entziehen sich den üblichen Lösungsmethoden. Sie geht mit Kontrollverlust bei zugleich hoher Komplexität einher. Zudem ist der Entscheidungsdruck enorm. Es geht in der Projektkrise also immer - und insbesondere im Großprojektmanagement - darum, den Mut zu fassen, neue Wege in Projekten zu gehen.
Häufig kündigt sich eine Projektkrise in Unternehmensprojekten als ein Stocken des Projekts an, bei dem keiner wirklich weiß, warum es nicht weitergeht oder welche Lösungen greifen könnten. Am besten setzt man genau an solchen STOP-Punkten, die eine totale Krise zur Folge haben könnten, mit der Arbeit an.
Transformation in der Projektkrise
Sind der Fertigstellungstermin und der Produktivstart eines Projekts massiv gefährdet, steigt der Druck auf den Projektmanager und die beteiligte Geschäftsführung. Nicht selten hängen Millionenbeträge und erhoffte Folgeaufträge von der Umsetzung eines Projekts ab. Statt dann einfache Gründe oder gar Schuldige zu suchen, wäre es gewinnbringend, sich externe Unterstützung zu holen. Mit einem frischen Blick von außen und fachlicher Expertise kann einem Unterstützung von Außen neue Wege aufzeigen.
In einem ersten Schritt stelle ich dafür den Status quo fest: Dabei werden das Projektziel und alle Bereiche des Projektes analysiert, die Stakeholder sowie die gesamte Projektstruktur erhoben und mit den bereits bekannten Problemen und Risiken betrachtet. Die Ergebnisse dieser Analyse bilden die Grundlage für die weitere Arbeit.
Im zweiten Schritt werden die Teilprojekte, Phasen und Beteiligten als "virtuelle" Projekträume "betreten". Auch wenn dies viel Zeit, Aufmerksamkeit und Konzentration erfordert, zeigt sich das Projekt anschließend von einer neuen Seite - es können Themen und Zusammenhänge erkannt werden, die vorher nicht sichtbar waren. Im Anschluss kann die Auflösung von Blockaden im Projekt beginnen.
Für die vertiefende Betrachtung aller Bereiche nutze ich verschiedene Techniken, die ich speziell für das Projektmanagement weiterentwickelt habe. Sind die Blockaden erkannt, löst ich diese auf und verstärke die Kräfte, die für das weitere Vorankommen im Projekt erforderlich sind. Aufgrund der Individualität jeder Situation ist das Lösen von Blockaden oder das Verstärken von gewinnbringenden Strategien schwer zu generalisieren - einige Beispiele für zuvor nicht ersichtliche Lösungen, die sich daraus ergeben, können den Prozess aber verständlicher machen:
- Eine dringend erforderliche und verzögerte Materiallieferung kann auf einem anderen Weg beschafft werden, der Fertigstellungstermin kann dadurch eingehalten werden.
- Erforderliche Bescheide der Genehmigungsbehörden werden schneller erteilt, sodass die geplanten Umsetzungstermine gehalten werden.
- Der Betriebsrat, der das Projekt stoppen wollte, wird gesprächsbereit und zeigt sich lösungsorientiert.
- Stakeholder erkennen und verstehen, dass weitere Ressourcen bereitgestellt werden müssen.
Im dritten Schritt werden die Ergebnisse und erforderlichen Maßnahmen in einem gemeinsamen Termin erörtert, woraufhin Veränderungsschritte abgeleitet und beschlossen werden. Deren Umsetzung erfolgt schließlich durch den Projektmanager in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung.
Jeder Projektmanager kennt Blockaden in Projekten, auch wenn er oder sie sie nicht unbedingt als Krise bezeichnen würde. Werden aus diesen Blockaden allerdings Punkte, an denen man sich abrackert, auf unlösbare Widerstände stößt und es einfach nicht weitergeht, entsteht oftmals Stress bei vielen Beteiligten und die Angst steigt, das Projektziel nicht mehr erreichen zu können. Gerade ein stockendes Großprojekt kann für Unternehmen sehr teuer werden und immer mehr Blockaden und Widerstände entwickeln.